(English version - Enterprise Blockchain Ecosystem Map Germany 07 2018Enterprise Blockchain Ecosystem Map Germany 07 2018)
Eines der großen Themen von 2018 ist die Blockchain. Interessant dabei ist die auffällig große Nachfrage nach Lösungen für etablierte Unternehmen, sogenannten Enterprise Blockchains.
Dies unterscheidet diese Technologie von anderen in diesem Stadium, zu denen wir in der Vergangenheit gearbeitet haben.
Eine große Bandbreite an Fragen von Firmenkunden
Bis heute offen bleibt -sowohl bei den Anfragen als auch gesichtete Use Cases - die Frage, ob das Thema IT-Modernisierung allgemein im Vordergrund steht, oder ein spezifisches, disruptives Geschäftsmodell, dass durch die Eigenschaften einer Blockchain ermöglicht wird. Auch gibt es nach wie vor zu der Technologie eine ganze Reihe von Fragen. Hier liste ich eine Auswahl, die uns gestellt wurde oder von uns gestellt werden.
- Ist es sinnvoll, die Technologie im Unternehmen anzuwenden? Wenn ja, wann?
- Wie kann man den richtigen Use Case heraus filtern?
- Kann man wirklich keinen Datensatz löschen, wenn er nicht mehr gebraucht wird?
- Und, eine der häufigsten, wie ist der Kosten/Nutzen Vergleich?
Dazu veröffentlicht Iceventure Ende des Jahres eine Studie für die Öffentlichkeit zum Thema operative Kosten der Enterprise Blockchain.
Einen kleinen Einblick in das Ökosystem zur Enterprise Blockchain in Deutschland veröffentlichen wir schon heute.
Wichtige Erkenntnisse aus der Blockchain Landkarte
In Deutschland gibt es zahlreiche Startups, deren Produkte oder Prozesse auf Blockchain basieren. Insgesamt fanden wir über 80, wobei davon ca. 50 im weiteren Sinne für Unternehmen zum Thema Enterprise Blockchain relevant sind. Davon sind 20% speziell auf Fragestellungen zu Unternehmensinfrastruktur zugeschnitten.
Auffällig sind einige Abweichungen bei dieser Technologielandkarte zu anderen Technologien. Der Anteil etablierter IT-Firmen und IT-Beratungen ist deutlich höher. So haben - global betrachtet - alle großen Technologiekonzerne, mit Ausnahme von Google und Apple, ihre Arbeit an Blockchain-Projekten öffentlich angekündigt oder bieten bereits Blockchain als Teil ihrer Cloud/SaaS-Lösungen an.
Speziell in Deutschland fällt die hohe Anzahl an Industriekooperationen auf. Große Firmen aus dem deutschen und europäischen Raum treten hier sowohl in der Rolle des Kunden, als auch in der des Partners auf. Der Fokus liegt hier auf B2B -Anwendungen. Anwendungen bei Produkten für Konsumenten beschränken sich auf die Automobilindustrie. Parallel ist das Interesse aus transaktionsintensiven Industrien wie dem Banken- und Versicherungswesen klar erkennbar.
Blockchain-Konsortia sind die präferierte Vorgehensweise
Die präferierte Vorgehensweise ist hier, sich einem der Konsortia (ca. 9 Große) anzuschließen. Dies macht Sinn, da so das Technologierisiko gemeinsam getragen wird. Dies ist aber auch ein Indiz, dass die Blockchain wohl eher als IT-System-Erneuerung bewertet wird, bei dem der Vorteil der partnerschaftlichen Lösung höher gewertet wird, als der finanzielle Vorteil durch die Suche/Anwendung in neuen Geschäftsmodellen. Diese Konsortia suchen dabei nach erster Beurteilung die Partnerschaften mit Startups anstatt eine der aaS-Lösungen von AWS, Oracle und Co. in Anspruch zu nehmen.
Als Zwischenfazit lässt sich festhalten, dass das schnelle Aufgreifen der Blockchain durch große Unternehmen als ein Indiz der gewachsenen Aufmerksamkeit bei Digitalisierungsthemen und der Bereitschaft zur schnellen Reaktion gewertet werden kann. Es deutet sich diesbezüglich also ein Kulturwandel an.
Denn in der Regel schließen sich Industrieriesen erst spät einer Technologieentwicklung in der Regel durch Zukäufe an, also meist wenn Anwendungen im Kleinen bereits erfolgreich erprobt wurden.
mit der Recherche von Timothy Robb
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